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— Axel Beckert, Zürich, 23rd of September 2007
In einer Ankündigung, die die Computerindustrie verblüffte, haben Ken Thompson, Dennis Ritchie und Brian Kernigham zugegeben, daß das Betriebssystem Unix und die Programmiersprache C ein raffinierter Aprilscherz sind, der sich über 20 Jahre am Leben erhalten hat.
Bei einem Vortrag vor dem letzten UnixWorld-Software-Entwicklungsforum enthüllte Thompson:
1969 hatte AT&T gerade die Arbeit am GE/Honeywell/AT&T-Multics-Projekt beendet. Brian und ich experimentierten zu dem Zeitpunkt mit einer frühen Pascal-Version von Professor Niklaus Wirth vom ETH-Laboratorium in der Schweiz und waren beeindruckt von seiner Einfachheit und Mächtigkeit. Dennis hatte "Der Herr der Klinge" gelesen, eine spöttische Parodie auf Tolkiens große Triologie "Der Herr der Ringe".
Im Übermut beschlossen wir, Parodien zur Multics-Umgebung und zu Pascal zu verfassen. Dennis und ich waren für die Betriebssystemumgebung verantwortlich. Wir sahen uns Multics an und entwarfen ein neues System, das so komplex und kryptisch wie möglich sein sollte, um die Frustration der gelegntlichen Nutzer zu maximieren. Wir nannten es Unix, in Anspielung auf Multics, und fanden es auch nicht gewagter als andere Verballhornungen. Danach entwickelten Dennis und Brian eine wirklich "perverse" Pascal-Version namens "A". Als wir bemerkten, daß einige Leute tatsächlich versuchten, in A zu programmieren, fügten wir schnell einige zusätzliche Fallstricke hinzu und nannten es B, BCPL und schließlich C. Wir hörten damit auf, als wir eine saubere Übersetzung der folgenden Konstruktion erhielten:
for(;P("\n"),R--;P("!"))for(e=C;e--;P("_"+(*u++/8)%2))
Der Gedanke, daß moderne Programmierer eine Sprache benutzen würden, die solch eine Anweisung zuließ, lag jenseits unseres Vorstellungsvermögen. Wir dachten allerdings daran, alles den Sowjets zu verkaufen, um ihren Computerfortschritt 20 Jahre und mehr zu behindern. Unsere Überraschung war groß, als dann AT&T und andere US-Unternehmen tatsächlich begannen, Unix und C zu verwenden! Sie haben 20 weitere Jahre gebraucht, genügend Erfahrungen zu sammeln, um einige bedeutungslose Programme in C zu entwickeln und das mit einer Parodie auf die Technik der 60er Jahre! Dennoch sind wir beeindruckt von der Hartnäckigkeit (falls nicht doch Gemeinsinn) des gewöhnlichen Unix- und C-Anwenders. Jedenfalls haben Brian, Dennis und ich in den letzten Jahren nur in Pascal auf einem Apple Macintosh programmiert, und wir fühlen uns echt schuldig an dem Chaos, der Verwirrung und dem wirklich schlechten Programmierstil, der von unserem verrückten Einfall vor so langer Zeit ausging.
Namenhafte Unix- und C-Anbieter und -Benutzer, einschließlich AT&T, Microsoft, Hewlett-Packard, GTE, NCR und DEC haben vorläufig jede Stellungnahme abgelehnt. Borland International meinte, sie hätten diesen Verdacht schon seit Jahren gehegt und würden nun dazu übergehen, ihre Pascal-Produkte zu verbessern und weitere Bemühungen um die C-Entwicklung stoppen. Ein IBM-Sprecher brach in unkontrolliertes Gelächter aus.
Obigen Artikel habe ich einer alten Computerzeitschrift entnommen, die folgenden Kommentar darunter setzte:
Dieser Text wurde uns freundlicher Weise von einem unserer Leser zur
Verfügung gestellt.
Wir haben köstlich darüber gelacht und wollten Ihnen diesen
Artikel deshalb nicht vorenthalten.
Wir möchten an dieser Stelle allerdings sowohl die Freunde von
Unix und C, als auch diejenigen, die sich bisher noch nicht mit der
Materie beschäftigt haben, bitten, diesen Artikel nicht allzu
ernst zu nehmen.
Die einen, damit man sich später nicht über sie, anstatt
über den Artikel lustig macht, die anderen damit sie sich nicht
zu sehr aufregen, daß man ihr Spielzeug auf den Arm genommen
hat.
(Quelle: Bernhard L. Hayes, NetNews-Gruppe)
Quelle: Tech???News 4/94